Ohh, ich Wankelmütiger, ich Zauderer, ich Nichtwissender! Nachdem ich gestern mit meinen wilden Schwiegereltern nach dem wie immer ultraleckerem Abendessen über den baltischen Straßenkarten gegrübelt habe, ist mir folgendes aufgegangen:

1. ganz schön weit nach Tallin.

2. irgendwie habe ich keine Lust, durch Polen zu fahren nebst dem Umweg um die russische Enklave.

Was tun? Die Lösung: Der Wasserweg. Also Nachts noch das Internet konsultiert und nach Fährverbindungen ins Baltikum gesucht. Und fündig geworden. Von Kiel und von Sassnitz auf Rügen fahren Fähren nach Klaipeda in Littauen.

Erster Gedanke: gleich Montag um 14:00 von Kiel. Über Internet buchen ging Montag nicht mehr, also morgens schnell zum Fähranleger am Kieler Ostuferhafen. Hatte noch dicht. Warten? Keine Lust. Also zurück nach Melsdorf, um von via Internet von Sassnitz zu buchen. Oder doch lieber von Kiel? Also wieder umgedreht und zurück zum Hafen. Der Schalter hatte nun offen, aber irgendwie wollte ich nun doch wieder von Sassnitz, damit ich noch nach Peenemünde ins Museum komme. Außerdem war es nun eh' zu spät für die Kieler Fähre, da ich meine Sachen noch bei Schwiegereltern hatte und in 30 Minuten in Kiel einchecken war.

Nun habe ich ein Ticket für Mittwoch von Sassnitz nach Klaipeda. Einzel-Außen-"Commodore"-Kabine. Nur nicht am falschen Ende sparen.  

Per Achse bin ich dann nach Rügen. Überwiegend Autobahn und eher langweilig. Bis auf die schönen Alleen nach dem Verlassen der Bahn.

Sassnitz ist ein nettes Städtchen. Mit Hafenpromenade und etwas Altstadt. Haufenweise (Fisch)-Restaurants und Kneipen. Sehen überwiegend einladend aus. Die Saison hat noch nicht richtig angefangen und es ist wenig los.

Ich habe ein schönes Hotel mit Seeblick-Zimmer gefunden, in dem ich nun 2 Nächte bleibe. Auf Zelten auf deutsch durchorganisierten Campingplätzen hatte ich bisher keine Lust. Ich baue da auf die Einsamkeit des skandinavischen Nordens.