2 Tage bis hinter Trondheim

400 km
400 km

Mittwoch, 10.07.2013

Hochebene

Heute will ich ein paar mehr Kilometer gen Süden schaffen. Also nix mehr mit Fähre fahren. Dazu muss ich weg von der B17, d.h. weiter weg von der Küste auf die E6. Pünktlich zur Abfahrt von der Hütte hat es aufgehört zu regnen. Und zum ersten Mal seit Tagen sah ich blaue Himmel. Die Landschaft war heute unspektakulärer als in den letzten Tagen. Dafür sah man mehr. Mehr runde Hügel als schroffe Felsen. Aber schön zum Gucken und die Straßen flüssig zu fahren. Bei Mo I Rana bin ich dann auf die E6, die Nord-Süd Hauptroute durch Norwegen. Wider Erwarten war weinig Verkehr. Eine gut ausgebaute Landstraße, kurvenreich durch interessante Landschaft.

Hinter Mosjoen ging es auf eine Hochebene. Über 150 km weit. Es wurde zunehmend kälter. Hügel und Berge mit Schneefeldern etwas höher als der Straßenverlauf. Ein eisiger Wind wehte und es waren geschätzt 5-8 Grad.

Nach fast 400 km Fahrt ging’s wieder in eine Hütte bei Kvam am Snasvatnet-See. Geräumig, schön am Ufer gelegen und mit 300 NOK vergleichsweise günstig (die letzten Nächte habe ich 500 NOK bezahlt).

 

Vor der Hochebene
Vor der Hochebene
320 km
320 km

Donnerstag, 11.07.2013

Von Kvam über Trondheim bis Alvundfoss am Tingvoolfjord.

Heute Morgen war es immer noch saukalt. Anziehen was geht war angesagt. 6 Schichten. Nach 150km bis Trondheim war ich total durchgefroren. Zum Glück blieb es trocken. In Trondheim bin ich ins Zentrum und habe halt an einer Stelle am Wasser mit vielen Restaurants und Cafés gemacht. Es waren renovierte alte Backsteingebäude, die früher zu Hafenanlagen gehört haben. In den Gebäuden war noch eine Mall mit Geschäften und weiteren Cafés und Restaurants. Dort konnte ich mich bei einem Capu erst mal wieder auftauen. In einem Buchladen hatten sie eine Ecke mit englischen Büchern und ich habe mir von Stephen Hawking „The Grand Design“ gekauft. Muss auch mal wieder was für die Allgemeinbildung tun. Ein gut sortierter Supermarkt hat dann noch das Abendessen gesichert.

Nach der Mall war es draußen etwas wärmer. Der Trend sollte sich im Laufe des Nachmittags fortsetzen. Auch der Himmel wurde zunehmend blauer. Als ich dann bei Alvundvoss an einem Fjord war, war es bestimmt 10 Grad wärmer als morgens und wolkenlos.

Auf dem Zeltplatz habe ich dann ein Pärchen aus der Schweiz wiedergetroffen. Gestern haben wir uns auf einem Rastplatz auf der Hochebene etwas unterhalten. Kurt und Harumi, sie ist Japanerin und ziemlich zierlich, sind mit einer Guzzi California und einer Yamaha 535 Virago unterwegs. Beide so zwischen 55 und 60. Sie schwer zu schätzen. Sie Wie der Zufall es will, haben sie ihr Zelt 50m von meiner Hütte hier aufgebaut.

Ich bin dann später mit einer Thermoskanne Tee zum Quatschen hin. Die beiden haben bemerkenswerte Reisen mit dem Motorrad gemacht. Z.B. 2x durch Russland bis nach Japan. Das erste Mal mit einem Guzzi-Gespann im Winter bis Wladiwostok und dann nach Japan und wieder zurück. In Russland auf zugefrorenen Flüssen und mit Zelt. Bei -35 Grad. Und ich jammere schon über +5 Grad hier in Norwegen. Ein Jahr waren sie unterwegs. Die 2. Reise nach Japan dann mit 2 Yamaha 535 Viragos. 3 Monate lang bis Japan. Dann die Bikes per Schiff zurück nach Europa. Harumi hat ihre Virago schon 20 Jahre und ist 100000 km mit dem Motorrad gefahren. Wir haben uns noch außer über Motorräder und Reisen über dies und das unterhalten. Ein dies war fliegen, weil Kurt Gleitschirm fliegt. Es war ein anregender Abend.

 

Kurt und Harumi
Kurt und Harumi

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Kommentare: 2
  • #1

    Knud Peters (Freitag, 12 Juli 2013 13:17)

    Hi Jürgen,
    treibt Dich Heimweh oder das schlechte Wetter so schnell in Richtung Süden? Du bist ja gut vorangekommen.
    Gutes Wetter und weiterhin gute Fahrt!
    L.G.
    Knud

  • #2

    Susanne (Freitag, 12 Juli 2013 19:36)

    Hi Jürgen,
    in Gedanken friere richtig mit Dir! Hoffentlich wiegen die offensichtlich netten Begegnungen dieses Schietwetter auf :-) Jedenfalls gibt es auch Bilder ohne Regen ;-)
    Ein paar mehr Lücken mit blauem Himmel wünsche ich Dir!
    LG, Susanne