Bis nach Dänemark

1160 km in 3 Tagen, davon 130 km Fähre
1160 km in 3 Tagen, davon 130 km Fähre

Sonntag, 14.07.2013

Regen, Kälte und Schnee

Heute hat es fast ununterbrochen geregnet. Heute es war arschkalt. Vor allem auf der Hochebene zwischen Vik und Voss, auf der die B13 verläuft. Neben der Straße Schneefelder, die Gipfel in Wolken. Die Landschaft ist hochalpin. Karg, mit Hochmooren und Bergseen.

Beim Tanken funktoniert meine Kreditkarte nicht mehr: „Kreditlimit überschritten“ kommt als Fehlermeldung. Zum Glück habe ich noch meine Firmenkarte dabei.

Bei Roldal verpasse ich die Richtige Abzweigung. Erst 20 km später merke ich es, weil das GPS anzeigt, dass ich nach Osten fahre statt nach Süden. Die stundenlange Fahrt in der Kälte und Nässe fordert ihren Tribut. Also zurück und auf die richtige Straße. Landschaftlich herrlich am Ufer eines Sees und dann durch ein enge Schlucht mit reißenden Bach neben der Straße. Nach 30 km ist aber Schluss. Ein Unfall. Die Straße ist gesperrt. 50 m weiter vorne liegt ein Motorrad neben der Straße direkt an einem Tunneleingang. Ein Rettungswagen, der mich kurz vorher überholt hat, ist schon da. Die Sanis machen Herzmassagen an dem Motorradfahrer. Sieht gar nicht gut aus. Ein Hubschrauber und ein 2. Rettungswagen kommen. Ich entscheide mich umzudrehen. 5 km zurück liegt ein kleiner Ort, in dem ich aber nix zum Übernachten finde. Also die restlichen 25 km zurück nach Roldal. Dort bekomme ich auf dem Camping eine Hütte. Mit 550 NOK die Teuerste der Reise. Aber die Hütte ist gut und die Heizung funktioniert. Erst mal auftauen und trocknen.

Summa summarum war heute kein guter Tag. Der Regen und die Kälte sowie die anderen Geschehnisse haben es schwer gemacht, die schöne Landschaft und das Fahren zu geniessen.

Mir reicht es nun. Morgen versuche ich, auf möglichst direktem Weg nach Kristiansand zu kommen.

 

So eine Brücke für kaum Verkehr
So eine Brücke für kaum Verkehr

Montag, 15.07.2013

Der letzte Fahrtag in Norwegen

Heute soll es von Roldal bis nach Kristiansand gehen. Der Tag beginnt wie der gestrige Tag aufhörte: mit Regen. Die Strecke verläuft zunächst über eine Hochebene, etwa 1000m über Meeresspiegel. Regen, Wolken, Schneefelder. Kälte. Dann wird das Wetter langsam besser. Es hört auf zu regnen, die ersten blaue Flecken sind zu sehen und dann scheint die Sonne. Endlich mal die Regenklamotten ausziehen. Es wird dann noch eine schöne Fahrt durch eine Landschaft, die ähnlich einer deutschen Mittelgebirgslandschaft ist. Nur mehr Seen und steile Felswände.

In Kristiansand fahre ich erst einmal zum Fährterminal, um eine Fahrkarte für die Fjord-Line Fähre morgen um 13:30 zu kaufen. Aber: ausgebucht. Nicht einmal ein Motorrad geht mehr.

Also zum Colorline-Schalter. Die waren gerade am Schließen, aber die Dame hat mir dann noch per Internet eine Reservierung gemacht. Für die 8:00 Uhr Fähre.

Na, ja. Früh aufstehen. Jetzt den Campingplatz suchen und eine Hütte mieten. Campingplatz 15 km außerhalb gefunden, aber die Hüttten sind alle ausgebucht. Also zelten. Also noch früher aufstehen. So um 5:00 Uhr.

Der Campingplatz ist der teuerste (200 NOK) und der schlechteste. Voll, laut, mäßige Sanitäre Anlagen. Riesengroß mit vielen Dauercampern und vielen Familien, d.h. haufenweise Kinder. Kein Aufenthalts-Raum und keine Kochgelegenheiten. Um 22:30 ist noch voll Getöse.

 

Hochebene auf 1000 m
Hochebene auf 1000 m

Dienstag, 16.07.2013

Von Kristiansand ins Ferienhaus auf Fünen, Dänemark

Die Nacht im Zelt war einigermaßen gruselig. Nachdem das Gequatsche der Nachbarn und das Getobe der Kinder kurz vor Mitternacht aufgehört hat, fing mein Nachbar an zu Grunzen an wie ein Schwein. Und ein Kleinkind einer asiatischen Familie nebenan abwechselnd zu jammern und zu schreien an. Das ging dann die ganze Nacht so.

Den Wecker, der auf 5 Uhr gestellt war, habe ich somit nicht gebraucht.

Mein Fazit zum Thema zelten (auf Campingplätzen): Nicht meins!. Das Zelt wird schön sauber und trocken eingepackt die nächsten Jahre im Keller verschwinden.

Also um 5 Uhr auf und alles verpacken und verladen. Zur Rache um 6 Uhr den Motor starten. Es war gerade alles ruhig, hähä!!! Aber die laute Brülltüte hatte ich zu Hause ja schon gegen den original BMW Flüsterauspuff getauscht.

Die Fähre war rammelvoll und ei 3 ½ Stunden Überfahrt laut und wenig angenehm, obwohl ich gerne Fähre fahre. Vielleicht lag es aber auch an Übermüdung.

Dann noch 350 km auf langweiligen dänischen Autobahnen und das Regenerierungs-Domizil war erreicht. Das Haus haben wir familien-gemeinschaftlich gemietet und Phöbes Schwester, ihr Mann und Sohn waren schon da.

 

Endlich Sonne! Vom Ferienhaus in Dänemark
Endlich Sonne! Vom Ferienhaus in Dänemark

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Kommentare: 4
  • #1

    Knud Peters (Mittwoch, 17 Juli 2013 15:06)

    Hi Jürgen,
    na dann gute Erholung in Dänemark. Nach den Erfahrungen mit dem Wetter und den Erlebnissen mit den Dosentreibern und den Campingplätzen wirst Du das nötig haben.

    Viele Grüße an die ganze Familie aus Mumbai. Hier regent es übrigens auch heftig (Monsum), allerdings bei 30°C.

    Knud

  • #2

    Andrea (Mittwoch, 17 Juli 2013 20:31)

    Viel Spaß beim Regenerieren und bis bald (demnächst mußt du hier ja wieder auftauchen!)
    Gruß,
    Andrea

  • #3

    Michi (Mittwoch, 17 Juli 2013 20:32)

    Hi Juergen,

    jetzt ruh Dich erstmal gut aus...
    At least you made it...Du wirst sehen, in ein paar Tagen sind Regen, Kaelte, schnarchende Nachbarn, laermende Kinder und fette Wohnmobilisten vergessen und was bleibt ist eine geile Erinnerung.

    LG aus Bengaluru, nicht ganz so heftiger Monsun und etwas kuehler..:-)
    Michi

  • #4

    Mikka (Mittwoch, 17 Juli 2013 21:18)

    Tja Jürjen,
    wie schon letzte Woche geschrieben: bei uns hier zu Hause ist richtig Sommer ;-). Morgen werde ich ein "Gewalttrainingseinheit" im Slowriden absolvieren, damit ich am Samstag beim Wettbewerb nicht soo blöd........eigentlich auch egal, wird bestimmt lustig.

    Ich wünsche Dir, Phöbe und Familie einen erholsamen und superschönen Resturlaub, bis bald vom

    Mikka